Maler der Künstlerkolonie Ahrenshoop
Das Wechselspiel der Farben in der Natur einzufangen, das sich durch Licht- und Schattenstimmungen bedingt – das haben sich die Maler der Künstlerkolonie Ahrenshoop auf die Fahnen geschrieben. Stimmungsvolle Landschaftsbilder, aber auch Interieur, zählen zum Repertoire der Künstlergemeinschaft.
1889 entdeckten die Malerfreunde Paul Müller-Kaempff und Oskar Frenzel bei einer Wanderung über das »Hohe Ufer« von Wustrow kommend das kleine Fischerdorf und waren sofort begeistert. Paul Müller-Kaempff war der erste der Künstler, der sich dort häuslich niederließ. Viele befreundete Maler taten es ihm in der Folgezeit gleich. Die langgestreckten Boddenwiesen, das Steilufer und die windschiefen Katen und Scheunen der Bauern boten die täglichen Malmotive. Aber auch die Lichtspiegelungen auf der Wasseroberfläche und die Dünenlandschaften wurden von den Malern auf die Leinwand gebannt. Um wetterunabhängig zu sein, benutzten sie Malhäuschen, die sie im Winter mit einem kleinen Ofen beheizten, um auch in der unwirtlichen Jahreszeit in der Natur zeichnen zu können.
1909 wurde der »Kunstkaten« in Ahrenshoop eröffnet. Hier konnten die Maler ihre Werke zum ersten Mal örtlich ausstellen. Das Haus für Kunst und Kunstgewerbe erleichterte den ortansässigen Künstlern den Verkauf der Werke und sicherte ihren Broterwerb. Die beiden Weltkriege gingen auch an Ahrenshoop nicht spurlos vorbei. Der Kunstkaten blieb jedoch zentraler Dreh- und Angelpunkt der Kunstszene. 1974 brannte dieser aus ungeklärten Gründen ab, konnte aber nach dem Wiederaufbau 1977 wieder genutzt werden. Die Wende war für Ahrenshoop ein harter Schlag: auf siebzig Prozent aller Häuser erhebten Alteigentümer Besitzanspruch. Im März 1990 gründeten engagierte Menschen den Förderkreis, um einen Ort, der über 100 Jahre Maler und Künstler anzog, zu erhalten. Der 160 Mitglieder starke Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich der Traditionspflege der Kolonie zu widmen und die kulturelle Entwicklung des Ortes zu fördern.
Das Flair des Ortes, der auch heute noch viele Gäste anzieht, war in der Kühlungsborner Ausstellung zu spüren.