Malte Brekenfeld – Malerei / Zeichnungen
Friedemann Henschel – Kleinskulpturen
Ausstellungseröffnung: Sa 18.04.09 17.00 Uhr
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 12:00 – 17:00 Uhr.
Malte Brekenfeld
27.5.1966, geboren in Teterow
1984 Abitur in Teterow
1986-87 zwei Semester Biologie an der E.- M.- Amdt- Universität, Greifswald
1987-88 wiss. Hilfszeichner am Anatomischen Institut der Univeristät Rostock
1988-1993 Studium und Diplom im Fach Kommunikationsdesign an der Kunsthochschule Berlin- Weissensee
seit 1993 freiberuflich als Zeichner, Maler und Objektkünstler in Repnitz, Landkreis Güstrow
Arbeitsresisen nach England, Indien, China, Marokko, Senegal.
Ganz gleich ob Mensch oder Tier, Pflanze oder Stein, alles erzählt die Geschichte von Deformation, Erregung, Sehnsucht und Ideal. So verletzt, mutiert und irreparabel die Welt Malte Brekenfeld`s scheint, so farbig leicht und erlöst betreten seine Protagonisten die Bühne. Sie spiegeln den gedanklichen Kosmos eines Menschen, der seine Umwelt ganz bewusst, wach und kritisch wahrnimmt, aber um keinen Preis bereit ist in eine klaustrophobische Variante des Erwachsenseins einzutreten.
Vorbei an jeglichen Trends und scheinbaren Zwängen kann er nicht anders als die Blätter mit seinen persönlichsten Betrachtungen zu füllen. Auf seine ganz eigene Art bewegt er sich in den Zwischenräumen und Untergründen behaupteter äußerer Wahrheiten und mischt sie unter den Humus seines inneren Erlebens. Ironisch gebrochen, manchmal gallig, präzise eingesponnen in ineinander verwobene Ebenen schafft Brekenfeld eine ihm gemäße Idylle, die fasziniert. Brekenfeld ist besessen vom Detail, von einer Genauigkeit in Strich, Farbe und Schattierung. Er provoziert hohe Dichte auf der einen, aber auch hohe Transparenz und Reduzierung auf der anderen Seite. Seine Einflüsse sind vielfältig. Zu nennen sind hier Dieter Roth und Gerhard Altenbourg.
Friedemann Henschel
Üppige Tonfiguren mit Spaßfaktor
Phantasie der Hände: Friedemann Henschel als „Enfant Terrible“ der Töpferei
Die dicke Tilla reitet auf einem Fisch. Oder ist da sogar ein Wal? Wohl nicht, denn das voluminöse Monstrum verschlingt gerade einen anderen Fisch. Aber die dicke Frau hat auf noch ganz anderen dingen Platz genommen. Auf einer antiken Schale, einem Kissen mit Hörnern und sogar auf der Tülle einer Teekanne.
Die dicke Frau hat es ihm angetan. Der Keramiker Friedemann Henschel hat zahllose Varianten der üppigen Dame geschaffen, oft in Verbindung mit Gegenständen, Tieren oder Fabelwesen, manchmal aber auch nur so für sich. Da sitzen sie dann in ihrer Pracht und blicken ein wenig dümmlich in die Welt, weil Friedemann Henschel ihnen Hörner gemacht hat. Von solchen Scherzen bleibt eigentlich keine Figur des in Panschenhagen in der Mecklenburgischen Schweiz ansässigen Künstlers verschont.
So wird jede Figur gleichermaßen Unikat und Zufallsprodukt. Das gilt für die Frauen genauso wie für das vielgestaltige Geschirr und die Gefäßplastiken, die Vasen, Kannen oder Tassen.
Das gehört wohl zu Friedemann Henschels Erbteil. Denn sein Vater war ein spätexpressionistischer Maler, der den 1953 geborenen Sohn früh zum freien Umgang mit dem Material erzog. Dabei ist der diplomierte Chemieanlageningenieur Henschel als Künstler Autodidakt. Vielleicht rührt daher sein unbefangenes Verhältnis zu Formen und Maßen. Extrem hohe oder breite Gefäße schuf er, oder eben dicke Frauen auf Fabelwesen. Sein Humor und seine Vitalität sind bekannt, er gilt als Enfant Terrible, als Wildes Kind der Töpferei. Henschels Werkstatt in Panschenhagen, wo der gebürtige Havelberger sich 1988 niederließ, nachdem er mehrere Jahre als Technologe gearbeitet hat, ist für die Öffentlichkeit zugänglich.