Carlo Cazals – Opernsänger, Maler und Zeichner
Ausstellungseröffnung: 7.3.2015 um 15.00 Uhr
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 12:00 – 17:00 Uhr.
Carlo Cazals wurde 1948 als Udo Klein in Hamburg St. Pauli geboren. Schon früh zieht es den sensiblen Charakter zur Kunst und Musik. Früheste Mentorin in ästhetischen Fragen von Musik und Kunst wird seine Stimmbildnerin und Dramaturgin Gertrud Pirsch. Daneben hat der Künstler Kontakt zu Prof. Grimm, Prof. Eduard Bargheer und dem Bildhauer K.A. Ohrt. Bei ihnen sucht er Orientierung und findet die Auseinandersetzung mit dem deutschen Expressionismus und dem französisch-europäischen Surrealismus. Seine Studien- und Konzertreisen durch Frankreich und Italien prägen ihn nachhaltig. Carlo Cazals fühlt sich zum Süden hingezogen.
Schon früh findet er zu einem eigenen psychologisch motivierten, phantastischen Realismus, den er in der Folge weiter entwickelt. Seine bildnerischen Arbeiten spiegeln das innere, unbewusste Treiben der Seele wider. Er nennt es fortan seinen „Skurrilen Irrationalismus“.
Der Irrationalismus ist ein aus der Philosophie entliehener Begriff, mit dem eine Weltanschauung gemeint ist, in der das rationale Denken zu Gunsten alternativer höherer Erkenntnisfunktionen hintenangestellt wird, oft zugunsten einer bestimmten Form der Intuition. Irrational steht hier also Widerspruch zum Rationalen, als mit dem Verstand nicht erklärbar, und somit auch im Widerspruch zur Vernunft.
Die Bilder fließen aus ihm heraus, suchen sich einen Weg aus dem Unbewussten, drängen sich ans Licht. Casalz fühlt sich als Medium.
Es zeichnet und malt durch ihn. Die Form findet sich intuitiv. Man kann seine Arbeiten nicht im klassischen Sinne verstehen, viel eher teilen sich emotionale Spannungen, Gefühle und Seelenzustände mit. Seine Kunst braucht diese innere Zerrissenheit, dieses Leiden an sich selbst. Das ist sein innerer Antrieb.
Cazals erlebt, dass es Ausprägungen von Elend, Liebe, Leid, Hass, Leidenschaft und Aufopferung gibt, die mit dem Verstand nicht zu fassen sind. Er muss leiden, um zu malen. Die Ergebnisse kann er nicht voraussehen oder antizipieren. Die Inhalte brechen heraus und finden ihre Form spontan, fließend, provozierend, unreflektiert.
Casalz Zeichnungen sind besonders, eigenwillig, anders, sie tragen eine eigene, wiedererkennbare Handschrift. Man liest in ihnen, von den Leiden, Verzweiflungen, von den Hoffnungen der Menschen, von ihren Erniedrigungen und Qualen, also von all dem ach so Menschlichen.