Fotografien
Die Sommerausstellung „Lichtblicke“ in der Kunsthalle Kühlungsborn zeigt die Bandbreite fotografischen Schaffens anhand vier sehr unterschiedlicher künstlerischer Positionen auf. Im thematischen Fokus stehen dabei Landschaften und Porträts. So knüpft Esther Rappsilber mit ihren Aufnahmen durch eine Camera Obscura vom Typ POUVAStart formal an traditionelle Fototechniken an. In ihrer Bildsprache formuliert sie jedoch einen experimentellen Blick auf Mensch und Landschaft. Die kreisrunden Aufnahmen ihrer 2011 begonnenen Serie „Meine Erde“ stehen für eine ganz eigene Wahrnehmung von Welt.
Der Fotograf Arno Schidlowski konzentriert sich in seinen Langzeitaufnahmen ausschließlich auf Landschaften. Die Serie JASMUND entstand zwischen 2005 und 2011. Darin bewegt er sich fotografisch durchaus in den Spuren der romantischen Landschaftsmalerei, konterkariert sie jedoch auf überraschendende Weise. Einerseits fängt er innerhalb der dargestellten Natur Stimmungen ein, die er andererseits auf dem zweiten Blick durch fotografische Mittel auflöste. Konturen weichen auf und der erste Eindruck verflüchtigt sich. Was bleibt ist pure Schönheit.
Wie bereits schon August Rodin, so nutzt auch der Bildhauer Wilfried Schröder die Fotografie als Anregung oder visuellen Notizzettel für spätere dreidimensionale Arbeiten. Doch Schröders Fotografien gehen über die reine Dokumentation hinaus. Seine Aufnahmen von Menschen wirken
authentisch, da er ihnen ein Stück von sich selbst bewahren lässt. Die Landschaftsbilder des Fotografen Andre van Uehm sind voll von Stille. Das Spiel mit der Reduktion bewirkt eine starke Konzentration auf ein bestimmtes Objekt. Der Fokus liegt auf der Sache selbst. Alles andere löst sich in verbleibenden weißen bis grauen monochromen Flächen auf.
Antje Schunke, Kunstwissenschaftlerin
Download der Broschüre zur Ausstellung (PDF)