Ausstellungseröffnung: 26.09.09 15.00 Uhr
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 12:00 – 17:00 Uhr.
Die poetischen Bildwelten des Photographen Kay Zimmermann (geb. 1968) besitzen eine magische Realität. Die menschenleere Landschaft wird zum Akteur und zum Sinnbild. Nicht der Kulminationspunkt einer Handlung wird festgehalten, sondern im Vergänglichen wird ein Stück Ewigkeit gesucht. Das Geheimnis ist die kraftvolle Stille der monumentalen Natur. Die Berge, das Meer und der weite Horizont suggerieren Ruhe und ein Gefühl der Freiheit. Die Sehnsucht nach dem Elementaren, dem Wesen der Dinge, ist in den Bildern lesbar.
In dem ewig wiederkehrenden Schauspiel der Natur lotet er spannungsvoll Licht- und Schattenwirkung aus.
Die grafisch betonten Gesteinsstrukturen kontrastieren mit weichen Tönen der Wasserflächen und des Himmels. Felsformationen, Schneeflecken, flüchtige Wolken und Nebelgischt – diese Elemente werden in dynamischer Diagonale, in ungewöhnlicher Perspektive oder in einer leicht versetzten Symmetrie aufgenommen. Mit einer ganz eigenen Bildsprache gestaltet Kay Zimmermann die überwältigende und außergewöhnliche Landschaft des Nordens in seinen schwarzweißen Photographien.
Die ausgedehnten Hochebenen, tiefen Seen und zerklüfteten Felsgebirge – dieser Reichtum des Kargen – wird eindrucksvoll und monumental ins Bild gesetzt. Ungewöhnlich sind seine Panorama-Collagen, die aus der Reihung von sich ergänzenden Motiven ein neues Bild entstehen lassen. In seinen Bildern sucht Kay Zimmermann die nördliche, klare und durchsichtige Helligkeit. Das Besondere und Unverwechselbare der Arbeiten ist der strenge Aufbau und die malerische Sicht.
Diese künstlerische Auffassung wurde auch durch das familiäre Umfeld angeregt und gefördert.
Die Beschränkung auf wenige Elemente setzt Phantasie frei. In den verdichteten Bildern scheint die Zeit stehen zu bleiben. Das Festhalten des Augenblicks zeigt die Suche nach Harmonie, Einklang und Schönheit.
Die Wirklichkeit wird verändert und erhält eine andere Dimension. Die Landschaft nicht als konkrete Ortsbestimmung sondern als Gleichnis für unerschöpfliche Lebenskraft und Unendlichkeit.
Andrea Richter-Mahlo