Monika Ringat – Malerei und Zeichnungen
Ausstellungseröffnung: 26.10.2013 um 15.00 Uhr
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 12:00 – 17:00 Uhr.
Jubiläumsausstellung in Kühlungsborn – das beste Geschenk
Künstlerin Mo Ringat und Wegbegleiter stellen aus
Es ist eine Werkschau anlässlich des 60. Geburtstags der Künstlerin Monika Ringat. Seit Ende der 1980er Jahre lebt die in Leipzig Geborene im Nordosten, in Heidekaten bei Wismar. Sie freue sich sehr, dass die Kunsthalle und einige Freunde so ein wunderbares Geschenk ermöglichen. Neben ihren Werken, sind auch Arbeiten von befreundeten Künstlern zu sehen – je ein Gemälde von den Künstlern Hans W. Scheibner und Karin Zimmermann aus Maßlow bei Wismar; Ines Diederich aus Woldegk beteiligt sich mit einer Skulptur; Filmemacher und Rügenkenner Frank Otto Sperlich ist mit einer Videoinstallation vertreten. Neben diesen Wegbegleitern seit Studientagen gratuliert auch Malerin und Bildhauerin Frauke Kunze, Freundin seit der Wendezeit. Die in der Eiffel lebende Künstlerin zeigt eine Objektinstallation. Die kunstvolle Gestaltung und der Druck des Ausstellungskatalogs mit dem Titel „MO“ lagen in den Händen des Fotografen Kay Zimmermann. „Die umfangreiche Ausstellung und Katalog geben erstmals sehr persönliche Einsichten in mein Leben“, so die Jubilarin, die auch die Texte dafür schrieb. Sie widme die Ausstellung ihren Kindern Tilman und Anne, erklärte Mo Ringat. Das sei ihr besonders wichtig, denn sie möchte in der Ausstellung auch Antworten darauf geben „Wo komme ich wirklich her und wie habe ich gelebt?“ oder „Was macht die Mutter da?“
Mo Ringats Arbeit als bildende Künstlerin ist vor allem die einer Einzelkämpferin, im Unterschied zu ihrer Jahrzehnte währenden Arbeit an Theatern, die immer eine gemeinschaftliche ist. Bühnenbilder und Kostüme sind seit der Studienzeit Mo Ringats Leidenschaft, für Inszenierungen in Theatern von Bremen über Wismar, Schwerin, Parchim und Berlin bis Dresden. Immer ist sie auf der Suche nach der besten Ausdrucksform. Ihre eigenen Themen sind Menschen, einander Liebende, Menschen in Lebensphasen, des sich selbst Findens oder in der Auseinandersetzung mit der Unbill des Alltäglichen, der Zweifel und der Ängste – wie bei den Werken zu inneren Landschaften. Seit etwa vier Jahren widmet sie sich wieder verstärkt der Malerei. Ihr wiederkehrendes Thema sei „Struktur“. Strukturen geben Halt und Orientierung bei der Suche nach sich selbst. Die Kunst habe ihr Leben gerettet.
Laudator Udo Klenner gehört ebenfalls zu den Wegbegleitern seit der gemeinsamen Studienzeit an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Er lebt und arbeitet als Maler, Regisseur, Kostüm- und Bühnenbildner und hatte bereits Mo Ringats Werke zu deren erster Ausstellung in Kühlungsborn vorgestellt. „Er stehe diesmal vor der schweren Aufgabe, erstmals über sehr persönliche Lebensphasen, deren künstlerische Reflexionen zu sprechen und dabei Distanz zu wahren. Ihr gehe es um die Erkenntnis des Zusammenhangs zwischen eigenem Erleben und ihrem künstlerischen Arbeiten, Bewusstem und Unbewusstem“, erklärte sie. Er wird über ihre rote, grüne und aktuell blaue Phase sprechen und dass sie häufig sehr lange an den Bildern arbeitet, sie immer wieder übermalt.
Mir gefallen beim Betrachten ihrer Werke die Intensität der Farben, die grazile Leichtigkeit und Zartheit der Linien, ob bei Aktbildern, Landschaften oder der Darstellung von Pferden. Aber auch kraftvolle, grobe Pinselstriche komponiert sie eindrucksvoll. Selbst bei Motiven mit auffallend schwarz umrandeten Konturen lässt sie Farben hoffnungsvoll hervorblitzen. Ihre bildnerische Ästhetik wirkt auf mich anziehend. Und der sich ändernde natürliche Lichteinfall durch Sonne und das Wolkenspiel in der schönen Kunsthalle offenbart immer neue Ansichten.
Helga Klehn