WELLEN & TEILCHEN – VIRTUAL ART PROJECT
Udo Rathke und Holger Lippmann
Ausstellungseröffnung: 30.3.2013 um 15.00 Uhr
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 12:00 – 17:00 Uhr.
Udo Rathke, geb. 1955
-1976-1983 Kunsthochschule Berlin
– 1993-1994 Stipendium Villa Massimo, Rom
– 1998 -2000 Leiter der Medienwerkstatt „Kommunikations-Labor“ im Mecklenburgischen Künstlerhaus Schloss Plüschow
– 1998 Stipendium der Stiftung Kulturfonds, Berlin
– 2001 Stipendium des Landes Mecklenburg-Vorpommern
– 2002 Stipendium der Hansestadt Rostock – arbeitet freiberuflich in Plüschow/Meckl.
Als Udo Rathke vor einigen Jahren den Computer als Werkzeug für sich entdeckte, war dies der Anlass, das Moment der Imagination in diesem anderen Medium vom Stofflichen zu lösen und damit gleichsam zu entgrenzen. Er begann, Bewegung ins Bild zu holen, die bisherige formale Offenheit ins Zeitliche zu erweitern. Die nun entstandenen „moving paintings“ setzten die „imaginären Ansichten“ direkt fort. Es sind Filmsequenzen mit dezidiert malerischem Ansatz, die die anfangs simultane Zuständlichkeit seiner Bilder in eine asynchron fließende wandeln. Die Methoden des Gestaltens am Computer sind vielfältig: Sukzessives Einfärben, Montieren und Überlagern verschiedener Bildschichten, Auf- und Abblenden von Helligkeit, An- und Abschwellen farblicher Sättigungen und Kontraste. Der Wechsel des visuellen Spektrums vollzieht sich langsam – ganz im Gegensatz zum herkömmlichen Film. Es geht um Kontinuität der Wahrnehmung, um Vertiefung durch gesteigerte Suggestion, nicht Geschwindigkeit. Landschaftliche Bildungen, Wolken und Wasser bleiben Gegenstände, deren unscharfe Formcharaktere Rathke deutlicher denn je herausstellt, einhergehend mit einer jetzt vom Inneren der Bildräume aus sich entfaltenden Strahlkraft der Farbe. Eine wachsende Tendenz zur Monochromie bringt diese Bilder in die Nähe minimalistischer Malerei mit ihrem meditativen Potential, während das immer noch vorhandene thematische Motiv der Landschaft als Bekenntnis zum existenziellen Deutungsvermögen des romantischen Weltbildes wohl richtig zu verstehen ist. (Katrin Arrieta / 2009)
Holger Lippmann, geb. 1960 in Mittweida
– 1985 bis 1990 – Studium der Bildhauerei an der Kunst Akademie Dresden, Diplomabschluss
– 1990 bis 1992 – 2 Jahre Meisterschüler bei Professor Klaus Schwabe
– 1990 Stipendium des Landes Baden-Württemberg, Studium an der Art Akademie Stuttgart
– 1991 Stipendium am “l’Institut des Hautes Etudes en Art Plastiques – IHEAP”, Paris, einjähriger Aufenthalt in Paris
– 1992 bis 1994 – Praktikum am Institut of Technology, New York | computer art department, zweijähriger Aufenthalt in Brooklyn, New York
– 1997 bis 1998 – einjähriges Studim für Mediadesign am CIMdata Institut, Berlin
– seit 2006 verschiedene Lehraufträge an der Kunst Akademie Dresden | Medien Klasse
– lebt und arbeitet in Wandlitz / Berlin
Holger Lippmann bezeichnet einen Teil seines Werkes als digitale Malerei. Was unterscheidet die digitale Malerei von der traditionellen Malerei auf Leinwand oder Papier? Grundsätzlich würde ich innerhalb der digitalen Malerei noch eine weitere Differenzierung sehen: den Arbeiten, die am Computer mit Hilfe von vorgefertigten Graphik-Werkzeugen wie virtuellen Pinseln oder Stiften gemalte Bilder erstellt werden – wie es David Hockney kürzlich publikumswirksam vorgeführt hat , in dem er auf dem Ipad eine Sonnenblumenbild malte – und dem generativen Arbeiten mit dem Computer, wo mittels selbst geschriebener Programme ästhetische Konzepte als Bilder oder Animationen kontinuierlich Werke hervorgebracht werden. Jedes Ausführen der Software kreiert im Rahmen des vordefinierten Systems neue Bilder. Diesen Prozess kann man als generative Malerei beschreiben.
(Wolf Lieser, DAM Berlin)
Die Idee für die gemeinsame Ausstellung „Wellen und Teilchen“ entstand einerseits durch den gemeinsamen digitalen/computer-basierten Arbeitsansatz und durch ein gemeinsam verfolgtes malerisch-abstraktes künstlerisches Anliegen. Udo Rathke und Holger Lippmann haben bereits in der Galerie Wolkenbank/Rostock gemeinsam ausgestellt.