Ausstellungseröffnung: 11.09.10 15.00 Uhr
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 12:00 – 17:00 Uhr.
1934 in Naumburg an der Saale geboren. Nach dem Besuch der Schule in Naumburg (Saale) und einer Lehre zur Schneiderin begann sie ein Studium zur Modezeichnerin in Erfurt, welches sie aber abbrach. Von 1952 bis 1957 studierte sie an der Kunsthochschule in Berlin und erhielt ihr Diplom als Buchgrafikerin. Ihr Mentor war Werner Klemke.
Mit ihrem Mann Jo Jastram zog sie Ende der 1950er Jahre nach Rostock, seit 1973 leben beide auf einem Hof in Kneese bei Bad Sülze. Inge Jastram war in der DDR vor allem für den Hinstorff Verlag und den Eulenspiegel-Verlag als Buchillustratorin tätig und zeichnete u. a. Wandbilder mit Feliks Büttner. Seit 1989 hat sie verstärkt freie Arbeiten in Zeichnung und Radierung geschaffen, in deren Mittelpunkt die Frau steht. Sie zeichnete zunächst hauptsächlich Porträts von Prostituierten in Berlin, später wendete sie sich auch den Porträts von Kindern zum Thema Prostitution zu. Sie bekennt sich zu einer Wahlverwandtschaft zu Toulouse-Lautrec und Georges Grosz.
Inge Jastram ist als Radiererin ein Spätentwickler und erst wirklich auffällig seit Ende der neunziger Jahre. Dennoch vereint Inge Jastram alles, was man von einer großen Radiererin erwartet: genaueste Erfassung der Physiognomie ihrer Porträtierten, Leichtigkeit im Herausarbeiten des Besonderen, lustvolle Hingabe an Stoff und Sujet, das Verwischen des Schweißes der Arbeit, Zeitlosigkeit, ohne außer der Zeit zu sein. Und natürlich hohe handwerkliche Fertigkeit.
Ihre Themen sind erotische Phantasien und Wirklichkeiten, Gefühlswelten, Eitelkeiten und Koketterien, die mit Humor, Ironie und Qualität der Form und Linie umgesetzt werden und den Betrachter zum Staunen, Zweifeln und Schmunzeln animieren können.