BRITTA NAUMAN
Botschaften einer anderen Art. Britta Nauman’s Bilder widerspiegeln Erlebnisse mit der Natur, das Wissen über sie und ihren Zustand. Menschliche Eigenschaften wie Sehnsucht, Angst, Wut, Verzweiflung, Liebe, Kraft, Hoffnung, Hilflosigkeit spielen eine wichtige Rolle in ihrem Bestreben um eine ausdruckstarke Wirkung des verarbeiteten Materials. Der Betrachter soll zu direktem Berühren und kombinierendem Denken animiert werden.
Ein wesentlicher Bestandteil ihrer Bildgrammatik ist die Gegensätzlichkeit, aus der eine Synthese aufgebaut werden kann: hell und dunkel, rauh und glatt, reliefiert und transparent, weich und hart, farbig und grau, warm und kalt, Licht und Schatten, gegenständlich und abstrakt. Indem wir diese sinnlichen Phänomene wahrnehmen, können wir Harmonie oder Widerspruch, Ausgewogenheit oder Unruhe empfinden. Ihre Werke sind eine Verbindung aus emotionalen Gesten und rationalen Gestaltungsmitteln.
Ganz individuell geprägte Gegenstände werden in die Bilder integriert: tote Schmetterlinge aus dem Atelier der Rostocker Künstlerin, ein alter Pferdeschwanz und ein Ochsenziemer vom Hof des Großvaters, von der Großmutter gewebte Leinwände. Dabei erzeugt die Künstlerin äußerst intensive Bildzeichen. Spuren von Kinderfüßen etwa, die sich verlieren, Ritzzeichnungen, die an erste bildliche Versuche der Menschheit gemahnen. Diese Bildzeichen lösen eigenes Erinnern aus, decken längst vergessene, überzeichnete, nur im Unterbewusstsein vorhandene Bilder auf.
Biografie
In Wittenberge / Elbe geboren
Seit 1960 wohnhaft in Rostock
Polytechnische Oberschule
Medizinische Fachschule, Fachrichtung Radiologie
Drei Jahre Tätigkeit in der Röntgendiagnostik
1980 Geburt der Tochter
1981 – 1986 Direktstudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Diplom
1986 – 1989 Fördervertrag mit der Stadt Rostock
Aufnahme in den Künstlerverband
Seit 1986 Anleitung von »Gruppen künstlerischen Machens« (VHS)
1990 Aufnahme in den Künstlerbund MV e. V. im BBK, dort seit 1994 im Vorstand tätig
1991 ein Jahr Beschäftigungstherapeutin in der Universitätskinderklinik Rostock
1992 – 1993 künstlerische Leitung der Galerie »Kröpeliner Tor«
1995 Ausstellungsmanagement des KB
1996 Lehrauftrag an der Fachhochschule Heiligendamm