PAUL KLEE / FRANZ MARC / EMIL NOLDE / MAX BECKMANN / WASSILY KANDINSKY / OTTO DIX / GEORGE GROSZ / ERNST BARLACH / ERICH HECKEL / ERNST LUDWIG KIRCHNER / LYONEL FEININGER
Zu sehen war eine außergewöhnliche Grafiksammlung des Deutschen Expressionismus – 80 Originalgrafiken aus den ersten zwei Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts.
Prof. Dr. Joachim Skerl begann seine Einführung der Ausstellungseröffnung mit den Worten: »Diese Ausstellung ist eine Sensation«, nicht nur für Kühlungsborn, sondern für das ganze Bundesland.
Kennzeichnend für den Expressionismus ist die Abkehr von der staatstragenden Kunst der Gründerzeit und die künstlerische Darstellung innerer psychischer Lebensprozesse und Wirklichkeitserlebnisse. Affekte, Seh-Momente und Abstraktionen von Gefühlen werden durch eine scharf konturierte Formsprache verdeutlicht. Das Gestaltungsmittel der Deformation und proportionalen Übertreibung spielt eine wichtige Gestaltungsrolle. Eine weitere Rolle spielt die ästhetische Reflektion auf afrikanische und so genannte primitive Kunst. Mit der Gründung der Künstlergruppe »Die Brücke« (1905) in Dresden durch die Gründungsmitglieder
E. L. Kirchner, E. Heckel, K. Schmidt-Rottluff, sowie M. Pechstein, O. Mueller und E. Nolde war die neue Kunstgattung ans Licht getreten. Auch frühe Werke von Künstlern des »Blauen Reiters«, insbesondere Franz Marc in München, zählen zum Stamm der Expressionisten. Die 1910 von H. Walden gegründete Zeitschrift »Sturm« und die gleichnamigen Ausstellungen, aber auch der Zuzug der Brückekünstler aus Dresden (1910) machen Berlin zum Zentrum des Expressionismus.
Zu verdanken war diese Ausstellung dem Geschäftsführer des Kunstvereins Kühlungsborn, Franz Norbert Kröger, der den Würzburger Galeristen Rüdiger Sundermann überzeugen konnte, Teile seiner umfangreichen Expressionismus-Sammlung erstmals in Norddeutschland in der hiesigen Kunsthalle zu präsentieren.