Mit 75 Arbeiten, originale Grafiken von 1909 bis 1994, wurde ein Ausschnitt aus dem Schaffen einiger der bedeutendsten Meister und Schüler des Bauhauses Weimar und Dessau gezeigt.
»Das Bauhaus in Kühlungsborn – es geschehen noch Wunder«, so apostrophierte Prof. Joachim Skerl, einer der profiliertesten Kunstkenner in der Region und frühere Rektor der Fachhochschule für Kunst in Heiligendamm, in seiner Einführung der Ausstellung. Er würdigte damit zugleich das Engagement von Franz N. Kröger, der durch seine Freundschaft mit dem Würzburger Kunstsammler Rüdiger Sundermann diese Exposition möglich machte.
Prof. Joachim Skerl skizzierte die Geschichte des 1919 in Weimar gegründeten und 1924 nach Dessau verlegten Bauhauses, das bis zu seiner Schließung 1933 durch die Nazis die wichtigsten Künstler des Nachexpressionismus sammelte und vereinte. Er bezeichnete das Bauhaus als »eine der großen Zukunftsvisionen der Moderne«, das sich durch ein hohes Maß an Freiheit des Schöpfertums auszeichnete. Davon zeugte die Ausstellung.
Von Josef Albers waren acht Farbsiebdrucke zu sehen, alles gemalte Quadrate als wichtige Zeugnisse der Farbfleckmalerei.
Von Paul Klee gab es acht Lithografien. Es sind Kompositionen, in denen sich die Bildteile rhythmisch einander zuordnen.
Lyonel Feininger lehrte am Bauhaus als Meister der Formlehre und gilt als Mystiker des Lichts. Von ihm zeigte die Exposition zwei Holzschnitte von 1918 und 1931 sowie eine Zeichnung von 1925. In guter Erinnerung sind jedem Kenner seines Werkes die unverwechselbaren vom Licht gebrochenen Dorfkirchen in Thüringen und auf Rügen.
Der Zeitrahmen der Arbeiten von Wassily Kandinsky in der Kunsthalle lag zwischen 1909 und 1938. »Die Explosion der Formen und Farben, das ist das Wunder W. Kandinskys«, so Prof. J. Skerl und verwies auf seine Beziehung zu Musik und Malerei und auf seine Zusammenarbeit mit Arnold Schönberg.
Albert Hennig, 1998 in Zwickau gestorben, besticht in seinen Arbeiten durch formalen Aufbau und harmonische Farben. Seine künstlerische Würdigung begann erst nach 1990.