BAJAZZO – Jazz Meeting
Mit frischem Warp-Antrieb und bewährter Besatzung ist Bajazzo nach mehrjähriger Pause wieder in der Harlequin-Galaxy unterwegs. Zwischenzeitlich eingeparkt hatte das Schiff glatt das 30. Jubiläum übersprungen, während die Crew zu anderen Aufgaben abkommandiert war. Grund genug, die Plätze wieder einzunehmen und das Raum-Zeit-Continuum mit ein paar aktuellen Klängen aufzufrischen.
Jürgen Heckel (g)
Falk Breitkreuz (sax)
Rolf Zielke (keyb)
Max Hughes (b)
Peter Michailow (dr)
Topo Gioia (perc)
Ein Blick ins Logbuch zeigt die Anfänge der Band, als Jürgen Heckel im Herbst, Sternzeit 1978 das ursprüngliche Quartett aus Musikstudenten auf die Rampe brachte. Vom seinerzeit gerade aufblitzenden Jazz-Rock inspiriert, folgte die Band damals der rasanten und bis heute nimmermüden Spielfreude legendärer Wegbereiter wie John McLaughlin, Herbie Hancock oder Joe Zawinuls Weather Report , um den Pfad der großen Vorbilder auch bald in Richtung eigener musikalischer Ambitionen zu verlassen. Mit einem stilübergreifenden, letztlich aber dem Jazz zugewandten Konzept hatte die Band in der Folge über mehr als drei Jahrzehnte Beständigkeit bewiesen und dabei den Turbulenzen des Zeitgeistes gelassen widerstanden. Aktuell präsentiert sich Bajazzo essentiell, gereift und mit konzentriertem Blick auf das instrumentale Geschehen, das den Zuhörer in großen harmonischen Bögen auf die Reise schickt. Zu dessen Umsetzung gibt es denn auch gut verteilt alle Hände voll zu tun. Immerhin steht die Erwartung zu erfüllen, die Bajazzo damit verbindet, musikalisch aus dem Vollen zu schöpfen. Dabei liegt es im Auge des Betrachters, die Musik nur an sich vorbeiziehen zu lassen oder das Geschehen als musikalische Herausforderung zu genießen.