THOMAS KUZIO / BRITTA NAUMANN / BERND ENGLER / UDO RICHTER
Zum Thema »Treibhaus« arbeiteten die Künstler Thomas Kuzio, Udo Richter, Bernd Engler und Britta Naumann diesmal extra für die Kunsthalle Kühlungsborn. Präzisiert wurde das Thema durch die Vorgabe der Farbe Blau – die Farbe der Tiefe, der Ferne, des Geistigen und Adligen, des Himmels und des Meeres. Die Farbe Blau geben 70 % der Menschen als ihre Lieblingsfarbe an.
»Wir haben uns für die Farbe Blau entschieden, weil es eine sehr schwierige Farbe ist. Sie ist immateriell«, so Thomas Kuzio. Seine zum Teil sehr großformatigen Werke sind ein Balanceakt zwischen Ornament und Chaos. Mit Schablonen arbeitete er Strukturen heraus, die immer wieder neue Eindrücke zulassen, je öfter man die Bilder betrachtet. Beim sogenannten Drippling wird die nasse Farbe vom Pinsel schwungvoll auf die Leinwand getropft. »Form und Farbe sind mir sehr wichtig. Für die Bilder muss ich in Schichten denken, Korrekturen sind im Nachhinein kaum möglich«, so Thomas Kuzio. Der 1959 in Altentreptow geborene Künstler studierte Kunst und Design an der Hochschule in Halle, Burg Giebichenstein. Einen Namen machte er sich durch seine zahlreichen Glasmalereien.
Britta Naumann eröffnete die Ausstellung mit einer Bodypainting-Aktion, bei der sie zwei Akteure mit blauer Farbe bemalte. Die Rostockerin zeigte außerdem Werke, bei denen sie eine Mischtechnik verwandte. Auf die farbige Leinwand arbeitete sie z. B. Federn und Nägel mit ein.
Bernd Engler präsentierte sich in der Kunsthalle mit Installationsobjekten. Die Kinetik, die technisch erzeugte Bewegung, stand hier im Mittelpunkt. »Den Raum mittels Licht zu verändern, die Malerei mit Licht – das ist die Intention der Objekte«, so der Künstler. Er studierte ebenfalls in Halle, ist seit 1987 freiberuflich tätig.
Die Farbe Blau sah Udo Richter in anderer Weise in seinen Werken verwirklicht. Mit Fliesenkleber und einem Kammspachtel trug er dicke Schichten auf die Leinwand auf, so dass sie dreidimensional wirken.
Das Blau wurde schwerer und abgetönter verwendet als in Th. Kuzios Arbeiten. Ein blauer Schriftzug auf rotem Metall gestaltete ein weiteres Werk des »Metallers«, wie er sich selbst bezeichnet. »Ich arbeite gern in mehreren Schichten, dadurch wird mehr Räumlichkeit erzeugt«, erläuterte Udo Richter seine ausgestellten Collagen und Assemblagen. Er studierte in Heiligendamm Industriedesign, beschäftigte sich anschließend mit der Plakatkunst.
Die Exposition war ein Ausstellungsprojekt des Künstlerbundes von Mecklenburg-Vorpommern.