
ausstellungen


Matthias Kanter – Malerei 28.10. – 03.12.2023
Malerei 28.10. – 03.12.2023
Meine Arbeit steht vom Anfang an im Kontext einer Reparatur der Malerei ,die gerade einmal wieder für Tod erklärt wurde ,als ich mein Studium 1990 begann.
Der Weg war die Entwicklung einer Maltechnik und meines Malprozesses.
So sehr der Malprozess meiner persönlichen Mentalität entspricht ,hat mich immer auch seine Möglichkeiten für Andere interessiert.
Ich habe nach einer Technik gesucht die mit ihrer Malhaut ,ihrer Stofflichkeit und ihrer Veränderlichkeit im Licht ,dem Fresko entspricht .
Die Steuerung der Farben sollten eng am Pigment möglich sein mit Wasser als Malmittel .
Ein wasserfestes Bindemittel erlaubt Qualitäten der Lasurmalerei durch Schichtungen bzw. Untermalungen.
Meine Bilder sind regelmäßige „Anwendungen“ dieser Entwicklungsarbeit um ihre Möglichkeiten zu prüfen,sichtbar zu machen und weiterzuentwickeln.
Dabei habe ich das „Neue“ nie im „Was“ sondern immer im „Wie“ gesucht .
„Sichtbar machen“ und „zeigen“ verweist auf die Präsenz im Bild die immer auf ein „Erzählen“ mit den ureigenen Mitteln der Malerei abzielt mit meiner Konzentration auf die Möglichkeiten der Farbe .
Matthias Kanter 2022

Bert Weigel – Heiligendamm Malerei, Foto, Grafik 02.09. – 22.10.2023
Heiligendamm Malerei, Foto, Grafik 02.09. – 22.10.2023
Die Kunsthalle Kühlungsborn präsentiert vom 2.09. – 22.10.2023 Bilder des Künstlers Bert Weigel. Für den 52-Jährigen, der 2001 sein Kunststudium an der Fachhochschule Münster mit den Schwerpunkten Illustration und Druckgrafik absolviert hat, geht damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung.
Die Liebe zog ihn 1995 nach Heiligendamm. Seitdem ist Weigel dem Charme der Ostsee verfallen.
Nun stellt er zum ersten Mal an der Ostseeküste seine Bilderzyklen von Heiligendamm und dem Darßer Wald und Strand aus.
Über das Motiv des Meeres reflektiert Weigel seine Sehnsüchte. „Die Bilder sind ein Spiegel meiner Seele, meinem Bedürfnis nach Weite, Stille, Ruhe und Unendlichkeit.“
Durch einen vielschichtigen Arbeitsprozess möchte er die morbide Schönheit der Gebäude von Damals und die nachhaltigen Eindrücke seiner ersten Begegnungen immer wieder zum Ausdruck bringen.
In einer anderen Bilderreihe vereint der Künstler die urwüchsige Natur des Darß` mit der einfachen Klarheit des Siebdrucks.
Die Kombination von Collage, Frottage und Übermalung hat Weigel um die Technik des Siebdrucks erweitert.
Es erwartet Sie eine Reihe von großformatigen und einigen kleinformatigen Exponaten aus zwei Jahrzehnten. Mittelpunkt der Ausstellung bildet ein 200 x 510 cm großes Triptychon der Perlenkette Heiligendamms.
Zu sehen sind die Bilder von Bert Weigel
in der Kunsthalle Kühlungsborn, Ostseeallee 48.
Eröffnung ist am 02.09.202 um 15.00 Uhr
Bert Weigel wurde am 02.04.1970 in Bielefeld geboren.
In der Zeit von 1994-1995 besuchte Weigel das Lehrinstitut für Design in Rheda-Wiedenbrück.
Von 1995-2001 absolvierte er ein Studium an der FH Münster mit den Schwerpunkten Illustration bei Prof. Rolf Escher und Druckgrafik bei Prof. Wolfgang Troschke.
Der Künstler ist seit 2001 freischaffend tätig mit diversen Ausstellungen im Bundesgebiet.
Von 2001-2003 war er Mitglied im Künstlerhaus “Artists Unlimited” in Bielefeld.
Seit 2003 leitet Bert Weigel mit Sebastian Büscher das Lehrinstitut für Design in Rheda-Wiedenbrück und doziert in den Fachbereichen Malerei und Grafikdesign.
2004 folgte eine umfangreiche Einzelausstellung in der Samuelis Baumgarte Galerie.
Das Ergebnis meiner Arbeit ist der immer wieder neue Versuch, den Inbegriff des Schönen zu fragmentieren und zu entfremden. Als Motiv und Symbol dient meistens die Form des weiblichen Körpers, der durch einen vielschichtigen Arbeitsprozess verfremdet und neu modeliert wird.
Parallel entstand eine Bildreihe über Deutschlands ältestes Seebad Heiligendamm, das mir als Motiv für Schönheit und Verfall diente.
Bei meiner Arbeit verwende ich verschiedene Techniken wie Collage, Frottage, Malerei oder auch Holzschnitt.
Ausgangspunkt des Arbeitsprozesses sind oft fotokopierte, vergrösserte Fotos, die mit den genannten Techniken immer wieder überarbeitet werden, bis eine dichte Atmosphäre zwischen dem Schönen und gleichzeitig Morbiden entsteht.

Patrizia Casagranda – Emotional Art 08.07. – 27.08.2023
Patrizia Casagranda – Emotional Art 08.07. – 27.08.2023
Die Künstlerin schafft ausdrucksstarke Verbindungen aus Collage, Malerei und Graffiti – die dadurch erreichte Vielschichtigkeit ihrer Bilder ist faszinierend. Auf den ersten Blick wirken ihre Werke zunächst sehr illustrativ und ästhetisch. Dann offenbaren die verwendeten Materialien jedoch immer neue Ebenen und Perspektiven.
Auch online wird eine gebrochene Ästhetik inszeniert, die auch Schrift einbezieht. Ein markiges Relief aus Wellen, Furchen, Mörtel und Noppen, so scheint es, mischt die Oberfläche der Bilder auf. Gesichter konkretisieren sich erst unter dem aufmerksamen Blick und manchmal erst aus der Distanz einiger Meter. Sie setzen sich abstrahiert aus einer Vielzahl vorstehender Punkte zusammen, um akzentuiert und farblich verfremdet etwa in Rot, Pink, Blau und Violett aufzuscheinen.
Schicht für Schicht = Kunst
Aufregend ist das, was die Künstlerin mit dem Material anstellt in ihren wilden Collagen, die nur durch den Liebreiz der weiblichen Erscheinung gebändigt werden. Bis zu 15 Schichten weist ein Bildwerk auf. Über dem Bildgrund aus Holz bringt sie wechselweise Pappe, Farbe, Papiere und Jute auf. Stoffe, teils mit der Geschichte getragener Kleidung, finden Eingang. Die Elemente machen durchweg einen gealterten, benutzten, verbrauchten Eindruck. Denn Patrizia Casagranda setzt ihnen zu. Es wird gemalt, überklebt, mit Farbe bedeckt oder beschüttet und neues Material aufgebracht.
Gips zählt dazu, der, ausgebildet zum Raster, die Gesichter zum Vorschein bringt. Ebenso reißt Casagranda Teile ab, flämmt, attackiert schlichtweg ihr Werk. In den jüngsten Arbeiten verschont sie davon nicht einmal die Frauen. ein ständiger Wandel kennzeichnet den Arbeitsprozess, teils gesteuert durch gezielte Aktion und motivgebende Schablonen, teils in seiner Komplexität den Zufall mit einbeziehend.
Portrait und Schrift
Casagrandas Werke faszinieren durch greifbare Materialität – selten geworden in einer Zeit zunehmend digitaler Kunst. Diese Bilder kann man durchwandern und sich in ihnen verlieren. Außer dem haptischen Gepräge reizen die vielschichtige Verschränkung von Portrait und Schrift, der vermeintliche Gegensatz zwischen den oft in die Ferne oder durch den Betrachter hindurch blickenden schönen jungen Frauen und ihrem herben Umfeld. Es berührt seltsam, aber gerade in ihrem Beschädigtsein üben sie Anziehung aus. Schönheit und Vergänglichkeit symbolisieren in diesen ungewöhnlichen Portraits das Leben und seine Zumutungen.
Hommage an das Geschlecht
Casagranda liegen die Frauen der Welt am Herzen, weswegen sie in den Konterfeis jeweils mehrere Frauenköpfe zu einem einzigen, jedoch überindividuellen Wesen verschmilzt. Oft sind es die Frauen, die in schwierigen Lebenssituationen, gerade in den Notgebieten der Erde, ihre Familien zusammenhalten. Frauen verharren aber auch oft passiv. Deswegen kommen die Portraits einerseits einer Hommage gleich, enthalten aber zugleich den Appell Frauen werdet aktiv und nehmt euer Schicksal in die Hand.
Liebe und Frieden
Einige der gezeigten Werke beschäftigen sich im weitesten Sinne mit Religion. Es sind sechs Portraits von Frauen verschiedener Weltreligionen und Kulturen. Die Zahl ‚6‘ steht in der Mythologie für Liebe und Frieden. Die Künstlerin will das Verbindende und die gemeinsamen Wertevorstellungen von Liebe und Frieden in den Religionen Buddhismus, Shinto, Christentum, Islam, Judentum und Hinduismus betonen. Eingearbeitet in die Bildhintergründe hat die Künstlerin als typografisches Fragment ein Gedicht, das ein Poet eigens für diese Serie geschrieben und ihr gewidmet hat.
Zur Person Patrizia Casagranda
Die Deutsch-Italienerin Patrizia Casagranda wurde 1979 in Stuttgart geboren und lebt in Krefeld. Sie schloss 2002 ihr Design-Studium an der FH Niederrhein mit Auszeichnung ab und besuchte die Malakademien in Stuttgart, Ravensburg und Trier. Nach wechselnden Tätigkeiten im Design-Bereich arbeitet sie seit 2015 als freischaffende Künstlerin. Innerhalb kurzer Zeit begeistert sie mit zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland ihr Publikum.
Text: Hildegard Ginzler, M. A., Journalistin

Ruth Emde & Frank Wagner – Himmel und Erde 20.05. – 02.07.2023
Himmel und Erde 20.05. – 02.07.2023
„Landschaft und Gesichter“ von Frank Wagner
Weitere Infos zum Künstler: www.wagner-art.de
„Wolkenlandschaften“ von Ruth B. Emde
John Constable erklärte den Himmel zur Quintessenz in der Landschaftsmalerei: Mit dem Himmel werde der Grundton für die vorherrschende Stimmung gesetzt. Er sei das wichtigste Kunstmittel um Gefühle zu erzeugen.
Gefühle und Gedanken ruft die Betrachtung des Himmels offenbar stets hervor, sei es als Projektionsfläche, beruhigender Augenparkplatz oder belebtes Naturkino. Die unfassbare Himmelssphäre gab spätestens seit der Antike Anlass zu Selbstreflexion, Forschung und Imagination.
Seit mehr als zehn Jahren nimmt Ruth B. Emde die Betrachtung des Himmels zum Anlass für reine Malerei.
Anders als in der Fotografie, bei der zufällige Wolkenformationen oder Farbspiele zum Motiv gerinnen, entsteht auf ihrer Leinwand aus dem malerischen Gestus allein scheinbar eine Wetterlage, aus der Farbwahl eine Tages- oder Jahreszeit. Den unverstellten Blick auf den Himmel, wie er nur am Meer oder auf Bergspitzen zu erfahren ist, schafft sie im Atelier aus Erinnerungen und Beobachtungen.
Den Betrachtern ihrer Bilder steht es nun frei, diesen unverstellten Blick auf das zu werfen, was sie als Wolkenformationen zu erkennen glauben, um ihren Gedanken oder Gefühlen nachzuhängen. Doch es steht ihnen ebenso frei, so nahe an ein Bild heran zu treten, bis sich die Illusion in Pinselstriche und Farbschichten auflöst.
Ruth B. Emde fühlt sich dem Licht der Ostsee sehr verbunden, nicht zuletzt durch ihre Segeltörns von Kühlungsborn aus. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Weitere Infos zur Künstlerin: www.wolken-landschaft.de
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 12:00 – 17:00 Uhr

Rainer Kessel – Skulpturen 18.03. – 07.05.2023
Skulpturen 18.03. – 07.05.2023
Rainer Kessel
Von Anbeginn der Zeit begleiten uns figürliche Darstellungen.
Der Mensch macht sich ein Bildnis. Er vergewissert sich seiner Selbst.
Rainer Kessel ist als Bildhauer klassisch unterwegs und bewahrt die Traditionen des Bildnerischen. Seine Skulpturen, im Besonderen seine Bronzen sind von schlichter Schönheit, sie überzeugen auf den zweiten Blick, suchen nicht den schnellen Effekt.
Das archaische ist ihnen innewohnend. So könnte der „Helmkopf“ ein Fundstück aus der griechischen Geschichte sein, aus den trojanischen Kriegen. Helm und Kopf sind verwachsen, einem Zweck dienend, dem Kampf, materiell und ideologisch sind sie eine Einheit geworden.
Oder die „Athene“, olympische Göttin der Weisheit und des Kampfes, aber auch der Kunst. Manchmal kann sie sich nicht entscheiden.
So ist ein Teil seiner Arbeiten historisierend, ein anderer Teil mutet historisch an, wie aus der Zeit gefallen, wie etwa „Don Quichot und Sancho Pansa“, der ewige Widerspruch zwischen Festhalten am Bekannten und weiterziehen zu neuen Ansichten. Klein und groß, dick und dünn, klug und dumm, es braucht diese Polarität, diese Eins braucht das Andere um zu existieren.
Wir ziehen auf dem ständigen Weg in die Moderne immer unsere Geschichte mit, insbesondere den ungelösten Teil. Oft ist es nicht der vermeintliche Goliath, der obsiegt, oft findet sich ein „David“, selbstbewusst, herausfordernd und über sich herauswachsend, sie sind in die Geschichte der Menschheit eingebunden.
So zieht auch der Bildhauer Rainer Kessel die Geschichte seiner Figuren mit, lasst sie Revue passieren und bekennt sich auf dem Weg immer wieder zu seinem Lehrer Prof. Jo Jastram, dessen Meisterschüler er war.
Dem Bildhauer Rainer Kessel gelingt es aber vor allem, dem Alltäglichen Humorvolles abzugewinnen. Kleine Schrulligkeiten wie in „Kalter Morgen“ oder der „Zögerlichen“ durchziehen sein Schaffen. Einfache Geschichten, die sich im Jetzt und Hier abspielen.
Im Kleinen das Große humorvoll darzustellen, ist eine hohe Kunst. Scheinbar Belangloses wird auf die große Bühne gebracht und kulminiert in der kleinen und großen „Karawane“. Nichts ist belangloser, als dass Katze und Ziege einem Mädchen folgen, doch gerade darin liegt die pure Lebensfreude. In diesen Bronzen findet das Leben statt, die Figuren sind anmutig, liebenswert und schön.
Kessel könnte selbst der „YOYO – Spieler“ sein, genüsslich das Leben beobachten, das, was ist und das, was kommt. Vielleicht die Begegnung mit einer „Windsbraut“ oder mit „Vater und Sohn“ oder einem „Zentauren“ vielleicht.
Es fehlt meist jegliches Pathos in der Szenerie, die Figuren genügen sich selbst, das ist in der Kunstszene sehr selten geworden, wo doch sonst der große Auftritt das Ziel ist und nicht das eigentliche Kunstwerk. Ein fast philosophisches Werk stellt da die Frage “Wohin gehst Du Europa“?
In unglaublicher Schlichtheit wird hier eine politische Frage höchster Dimension aufgeworfen. Plötzlich wird Kunst nachhaltig, wirkt tief ins Bewusstsein hinein, bekommt eine epochale Dimension.
Doch schon im nächsten Moment begegnen wir wieder dem feinen Humor des wirklich Wichtigen im „Trommler„ oder „Boule“. Dann ist da noch die Skulptur mit dem Titel „Zweisam“. Wieder so eine in sich ruhende Partnerschaft der Stille. Groß und klein auf einem Balken kauernd, nichts weiter und doch wieder das ganze Leben ergreifend. Jung und Alt sitzen nebeneinander, sind jeweils Teil des anderen und schauen ohne Erwartung in die Zukunft, die garantiert kommen wird. Sie sind gelassen, ohne Aufregung, nur bei sich selbst, so wie der Künstler selbst eine große Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt. Rainer Kessel ist ein herausragender Bildhauer, ein Geschichtenerzähler. Er schafft es seine Figuren auf die Essenz einer Geste, eines Gefühls, einer marginalen Botschaft zu reduzieren.
Rainer Kessels Arbeiten haben eine äußerst individuelle Handschrift und einen hohen Wiedererkennungswert, sie sind künstlerisch einzigartig und etwas Besonderes.
Franz N. Kröger
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 12:00 – 17:00 Uhr

Cartoons 10.12.2022 – 12.03.2023
CARTOONS 10.12.2022 – 12.03.2023
SCHLIMME BILDER
Voll-Daneben-Cartoons
Als ob nicht schon alles schlimm genug wäre.
Mit Putin und Corona, Affenpocken, dem Klimawandel, Genderwahn, Pflegenotstand, der Seitenbacherwerbung, Wohnungsknappheit, den asozialen Netzwerken, steigenden Preisen, sinkenden Renditen, mit dem oder der Alten zu Hause und überhaupt.
Jetzt also auch noch eine Ausstellung mit SCHLIMMEN BILDERN.
Früher war alles besser! Auch Cartoon-Ausstellungen.
Obwohl: Schon früher wurde behauptet, dass früher alles besser war. Und davor auch…
So gesehen war es immer schlimm.
Spätestens seitdem es Menschen gibt.
Und schlimmer als bei den anderen Ausstellungen wird es diesmal auch nicht werden.
Im Gegenteil: Gerade in Zeiten, da die Zukunft alles andere als rosig erscheint, kann es nichts Besseres geben als zu sehen, dass es Schlimmeres gibt.
Nach dem Motto: Alles ist unmöglich und schlimmer geht es immer!
Die SCHLIMMEN BILDER von 68 der besten CartoonistInnen Deutschlands waren erstmals in Sommer 2022 als Freiluftausstellung beim 15. Cartoonair am Meer in Prerow zu sehen.
Kühlungsborn ist traditionell die erste Station der Wanderschaft.
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 12:00 – 17:00 Uhr

DER WEISSE STUHL 29.10. – 04.12.2022
DER WEISSE STUHL 29.10. – 04.12.2022
Heiko Richter – DER WEISSE STUHL
Fotografie
Seit 2018 porträtiert Richter Prominente auf einem weißen Stuhl. Allein durch die Improvisation der Prominenten und der kreativen Bildidee des 55-jährigen entstehen die einzigartigen Aufnahmen, die durch das Spiel mit Licht und Schatten brillieren. Heiko Richter: „Bei meinen Fotografien ist nichts gestellt, ich fange lediglich ein, was zwischen den Protagonisten und dem weißen Stuhl passiert. Ein spannendes Projekt, in das in den vergangenen vier Jahren all mein Herzblut geflossen ist.“
Die expressive Kraft der Fotografien hat Kurator Franz Kröger überzeugt: „Mich begeistert die Vielfalt seines Oeuvres. Kein Werk ist wie das andere. Jede Fotografie ist einzigartig. Heiko Richter ist ein Künstler, der noch viel vor sich hat und ich freue mich, ihn ein Stück auf seinem kreativen Weg begleiten zu dürfen.“
Die Promis fühlen sich wohl vor Richters Objektiv. MDR-Moderatorin Anja Petzold: „Heiko lässt uns sein, wie wir sind. Ein Fotograf, der direkt in die Seele schaut und aufmerksam beobachtet.“
Victoria Herrmann: „Er kommt auf die verrücktesten Bildideen. Mit dem Weissen Stuhl habe ich direkt am Strand gesessen. Einmalig – das bleibt für immer“.
Die Ausstellung „Weisser Stuhl“ umfasst 75 Exponate. Bis zum 4.12. sind Fotografien mit Dieter Hallervorden, David Hasselhoff und vielen anderen zu sehen. Ein Teil der Einnahmen der Ausstellung kommen den „Barber Angels“ zugute. Sie frisieren Obdachlose kostenlos.

Karl Kunz – Einzelgänger der Moderne 10.09. – 23.10.2022
Karl Kunz – Einzelgänger der Moderne 10.09. – 23.10.2022
Joost van Mar zeigt Karl Kunz (1905-1971) – Einzelgänger der Moderne
www.joostvanmar-galerie.de
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 12:00 – 17:00 Uhr
Ausstellung „Einzelgänger der Moderne“ Malerei von Karl Kunz (1905-1971), Augsburg/Frankfurt am Main Galerie Joost van Mar in der Kunsthalle Kühlungsborn, 10.09. – 23.10.2022
In der spektakulären Ausstellung zur Wiedereröffnung der Berliner Neuen Nationalgalerie hängt neben einem Picasso ein Bild eines bislang wenig bekannten Surrealisten. Ein Gemälde von Karl Kunz. Kaum ein anderer deutscher Maler hat die Errungenschaften der Klassischen Moderne so intensiv hinterfragt und weiterentwickelt. In der Kunsthalle Kühlungsborn stellt die Warnemünder Galerie Joost van Mar – das KonsulaRt ab 10. September zwanzig großformatige Gemälde des Augsburger Malers aus. Karl Kunz (1905-1971) gehört zu den Malern der sog. Verschollenen Generation. Wie bei vielen seiner Zeitgenossen, die sich den grundlegenden Neuerungen der künstlerischen Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts verbunden fühlten, galt auch das Werk von Kunz während des Dritten Reiches als „entartet“. Umso eindrucksvoller ist, dass er, abgeschnitten von den Entwicklungen der internationalen Kunst, in den 1930’er und frühen 1940’er Jahren zurückgezogen in Augsburg, ein eigenständiges surreales Werk entwickeln konnte. Nach Ende der NS-Kunst Doktrin blieben für Karl Kunz, abweichend vom Kanon der Westdeutschen Nachkriegs-Malerei Figuration und Abstraktion gleichwertige Elemente seines Schaffens. Als Existenzialist galt sein Interesse der Erforschung des Unbewussten, dem er als Maler spielerisch-experimentell nachspürte. In seinen vielschichtigen Kompositionen, die durch antike Mythen, Symbolik aus späteren Kunstepochen, v.a. aber durch den Individualismus der Moderne inspiriert sind, verbildlicht Karl Kunz wirkungsvoll den Übergang von der Realität in surreale Bilderwelten und Visionen. Das Oeuvre des Künstlers stand stets im Dialog mit der experimentellen Weiterentwicklung der zeitgenössischen Malerei. Die Ausstellung in der Kunsthalle Kühlungsborn zeigt eine Auswahl seiner Werke in einer Zeitspanne der 1930‘er bis 1960‘er Jahre. Werke von Karl Kunz befinden sich in Ausstellungen der Neuen Nationalgalerie Berlin, des Museums der Bildenden Künste Leipzig, des von der Heydt-Museums Wuppertal und vieler weiterer Museen in Deutschland. Zur öffentlichen Vernissage lädt die Galerie Joost van Mar am Samstag, 10. September 17 Uhr in die Kunsthalle Kühlungsborn ein. Zur Einführung spricht Wolfgang Kunz, künstlerischer Nachlass Betreuer, zu Leben und Werk seines Vaters. Die Verkaufsausstellung „Einzelgänger der Moderne“ ist dann bis zum 23. Oktober jeweils von Dienstag bis Sonntag, 12 – 17 Uhr in der Kunsthalle Kühlungsborn geöffnet.
Für Einflussforscher bietet Karl Kunz ein ideales Feld. Da kann Picasso Vermutet werden, Giorgio de Chirico oder auch Max Ernst. Doch ebenso, wie es schwierig ist, den Begriff Surrealismus zu definieren, ebenso schwer dürfte es sein, die höchst komplexe, ambivalente Bildwelt des Malers und eminenten Zeichners Karl Kunz in Worte zu fassen. Das mehrdeutige, die Aufhebung der Naturgesetze, die innigen Kombinationen des Alogischen, das Frappante der signifikanten Versatzstücke, der figurale Clinch der partialisierten menschlichen Leiber, die Theatralik tanzender Kulissen und Gliedmaßen: das ganze Repertoire von pittura metafisica.
Dada und Surrealismus scheint hier zusammengeführt zu sein zu einem perfekt gestalteten Ineinander stets neu erfundener Möglichkeiten und abgewandelter, vermeintlicher Zitate. Karl Kunz scheint resümieren zu wollen, was das 20. Jahrhundert uns gebracht hat. Dabei bleiben die Momente des Klassischen durchaus verpflichtend und dominant. Reinhard Müller-Mehlis
Das Münchner Kunstjournal
Heft 40/2009

Christian Awe – WasserFarbe 09.07. – 28.08.2022
Christian Awe – WasserFarbe 09.07. – 28.08.2022
Wasser – kraftvolle, unzähmbare Naturgewalt und Symbol des Puren, der Reinheit sowie Ursprung des Lebens zugleich. In seiner Serie der „Wasserbilder“ vermag es der Berliner Künstler Christian Awe auf eindrucksvolle Weise, dieses lebensspendende Element auf den Malgrund zu bannen.
In einem künstlerischen Spiel aus Licht und Schatten erschafft Awe Kompositionen, die den Anschein erwecken, als würden echte Tropfen den Malgrund benetzen und die Grenzen zwischen Imagination und Realität verschwimmen lassen. Seine dreidimensional anmutenden Farblandschaften wirken fast fotografisch oder wie gedruckt. Der Betrachter ist versucht, die Bilder zu berühren und somit die optische Wahrnehmung der Wirklichkeit anzupassen.
Gleichzeitig faszinieren seine Arbeiten aber auch durch ihre Farbintensität und ihre Lebendigkeit. Farbe ist für Awe wie ein Lebenselixier, eine Passion. Mit einer fast tänzerischen Leichtigkeit und malerischen Virtuosität kombiniert er Farben und Formen und schafft für die Betrachter*innen einen Moment der Freiheit und der Lebensfreude
Mit Arbeiten der vergangenen zwanzig Jahre veranschaulicht die Ausstellung WasserFarbe die künstlerische Entwicklung Awes von der figürlichen Malerei seiner „Springerbilder“ vom Beginn des Jahrtausends bis hin zur Abstraktion, in der neben Einflüssen des Abstrakten Expressionismus auch Spuren des Informel zu erkennen sind.
Kernstück der Ausstellung wird eine 6×8 Meter große Malereiinstallation, die die Kunsthalle Kühlungsborn zusammen mit rund zwanzig ausgewählten Arbeiten auf Leinwand und Papier buchstäblich in ein Meer aus Farbe tauchen wird.
Ob monochrome Farblandschaften oder energetisch farbige Rinnsale, die sich mit luftig schwebenden Gesten zu poetisch pulsierenden Welten aus Kolorit vereinen – Christian Awes Malerei berührt die Sinne und lädt dazu ein, sich emotional mitreißen zu lassen und immer wieder Neues zu erblicken und zu erspüren.
www.christianawe.com